UNTER UNS / KLEINE GEBETSMÜHLE. UNEINHEITLICHE GEDICHTE
I
Wie hast Du dich verloren
an diese Gegenwart?
Was haut uns um die Ohren,
wohin sind wir geboren,
wo wird der Rest verscharrt?
Wer hat sich wo verschworen,
was ist es das uns narrt?
Wir gehn und stehn verloren
[unleserlich] Gähnen zwischen Toren
und unser Suchen scharrt
die ausgebrannten Tage
am Rande jeder Fahrt
Verzweifelt um die Waage
mit der die Sphinx sich paart.
Im Hinsehn wächst die Frage
noch grösser durch die Tage
die ihre Stirn verwahrt.
Sie haben uns geboren
jedoch wir sind verloren
wenn keiner unsrer harrt.
II
Wann endet das Ertragen
der abgewandten Zeit
das keine Nacht vom Schlagen
der dürren Uhr befreit.
Das Wandern unsrer Spuren
im Schatten alter Fuhren
am Saum der Überfahrt,
verlässt die welken Schuhe
und findet keine Ruhe
die eurer Trauer harrt.
III
Es mag uns jeder richten
im Spiegel seiner Zeit.
Doch nichts kann uns verpflichten
wenn wir auf ihn verzichten
in unsrer Wachsamkeit.
Grab nicht in alten Schichten
wo sich die Wege lichten.
Aus Stollen klafft die Zeit.
Du willst das Dasein schlichten
bevor wir uns vernichten
in grosser Einsamkeit.
Das Licht soll sich verdichten,
sein Sinn wird uns gewichten,
wir möchten Fährten sichten
im Weitergehn zu zweit.