1
Vereinzelt warnen Vogelrufe
Ein Ungefüges betritt mein rotes Herz
das zwischen Hasten hängt und singt.
Der Abend hat halbes Licht im Fenster
und Stimmen vor dem Haus.
Sein Unvergangenes befingert meinen Atem.
Im Ohr kreist Strassenlärm.
Verkehr nagt an Erinnerungen
Im Hinterhof haust Schwanen.
Mein Hohn erklettert die Fassadenflucht
und blättert in den Schuppen des Jahrhunderts
Noch trägt der Birnbaum Gelächter in den Zweigen
Im Rinnstein funkelt Spott.
und Fragen weiden Worte von den Schwellen
bevor der Nachtzug einläuft.
Ratten
beschnuppern die Reste der Hast.

2
Was hat den Taubenflug vom Randstein gewischt.
Die Lärme werden kleiner
und Pfiffe drehen ab
Denkmäler zeigen ihren Platz die kalte Schulter
und haben eine federlose Zeit
Vereinzelte Gespräche gehen zu Fuss
Und aus den Ritzen der Verweigerung keimt Nacht.
Das unverhoffte Muschelkraut
verdreifacht die Akzente.
Ein Tag spuckt auf den Asphalt und geht weg.
Die Stille feilt am Gartentor
das Schweigen klopft im Turm
Und Katzen gleiten stumm [unleserlich] Schattengötter.
und aus Jahrtausenden herüber fällt ein grüner Blick
und schwarze Seide siebt die Wahrnehmungen.
Die Tulpen welken blasser hinter jedem Schritt.
Mondasche pudert
die Gier verbrachter Stunden
mancher schläft
und Paare suchen septisch neue Nähe.
Am Beton kaut der Smog
und Wiedergänger feiern den Geruch
verwelkender Tapeten in verschlossenen Zimmern.
lautlos schiesst
das Wasser aus den Rohren
und eine Nebengasse träumt
von Lärm, Gestank und frischen Broten.

— Vereinzelt warnen Vogelrufe