Vogelruf lotet
Raumtiefe
Erwachende tragen Windschatten im Blick
Fernost rückt näher
und Vormittag sinkt in die Kerben
der langen Verwunderung
Die Häuser haben Kalk im Gesicht.
Das Unverhoffte
lässt auf sich warten
In ihren Kurven beklagt
die Werkbahn das Schwinden der Musse
Doch zwischen Fassaden zögert
ein matter Geruch von Rauch

Dein bitteres Warten gehört
nirgendwohin
Kein Stein beantwortet das Zweifeln der Schritte
Der Halt deiner Strasse
lässt Dich allein

Doch
plötzlich haben
die Brunnen den Klang verändert
Flügelschlag der Dächer
Schürt den zaudernden Tag
Die Maste stelzen
durch weisse Ufernebel
und kleine Wellen umarmen
die feuchten Kreisel am Strand
am Wegrand hat die Hoffnung
gesträubte Schindelflanken
und hoch im Vorbeiziehn die Rufe
Felderweite verzehrt
die Fährten des Haders

und fallende Blätter befragen
den gelben Augenblick
Ostwind verfrachtet die Antwort der Bäume
und Stimmen
leichtfüssige haben
dem Nachmittag Worte aus Blau
auf den Rücken gestreut
In seinen Wimpern nistet
das Lachen vergessener Vögel.

— Vogelruf lotet