I
Entlang der Passage
trödelt ein gelber Leichtsinn.
Gewissensbisse sagt man
hätten seine Fährte schon verloren.
Der Zeitgenosse legt
die alternden Fassaden über sein verstörtes Bügelbrett.
Die Strassen hasten
und keine
trägt einen Halm im Mund
wenn der Stau die Türme würgt.
Schwere legt sich auf die Dächer.
Türen verweigern den Gruss.
Der Alltag schleppt
dein Lächeln in seine Verliesse.
Die Brücken stöhnen
und keine mehr
erreicht ein Ufer.
Mit flachen Zähnen fletscht
die Langeweile.
Geräusche spielen Aufruhr
fader Glanz tüncht Wunden.
Ratlos kreuzt die Menge.
Und der Flieder feiert
seine Gärten ganz allein.
Noch tanzt ein Kinderlachen,
noch hüpfen seine Schatten Hand in Hand,
noch geht ein rot und weiss gescheckter
Hund nicht an der Leine,
geistert Licht durch Hinterhöfe.
Die verhinderten Patrouillen aber
sehn, aus wem kein Bürger wird.

II
Ein Frühlingsregen sucht das Weite.
Der Asphalt lächelt sauer hinterher.
Bestätigung liegt in der Luft
und viele Lügen sitzen
länger beim Morgenkaffee.
Das Parlament stimmt zu.
Sein Schweigen hinauf verziehen sich
drei unbeantwortete Fragen.
Kälte langt an ihr Herz.
Die ausrasierten Nacken
versteifen sich.
Zwischen den Fronten
trällert ein fröhlicher Wahnsinn.
Ereigniskadaver durchqueren
das mittelständische Hirn
während im Schlendern ein Mensch
die Mauer der Täuschung durchbricht.
Antennen bohren sich in Häuserträume.
Am Veilchenduft leckt Smog.
Die roten Dächer klirren
leise Signale.
Zwei Fenster versöhnen
sich mit dem verfrühten Grau.
Eine Frau bemerkt es
und schreibt vier Zeilen in den Strassenwind
Die Gasse hinunter entfernt sich
eine gerunzelte Stirn.

— Entlang der Passage