Der Feldwind weidet matt im Hain
der Turm hebt reglos sein Gewicht
und falbe Helle hellt den Stein
im leise dampfenden Gericht
des Feldes das ihn weit umgreift
und flüsternd seine Flanken streift
und ist wie Brot und schwerer Wein.
Ein Vogel nur streicht still vorbei
Nichts geht dahin und nichts entzwei
am Weg verweilt das grosse Sein.
Doch noch an Fenstern wenn der Wind sich dreht
als ob der Tag ein dennoch andrer sei
in solche[n] Stunden warten bis ihr Herzschlag steht
weil lautlos wie ein gelber Schrei
das Zwielicht über Dächer geht
und die erschöpften Gärten lädt
dein Warten auf und steht ein Duft
aus feuchtem Staub in der erregten Luft.
Und Schritte pochen zögerndes Verbleiben …
Doch die gebändigten Begriffe
zerbröckeln lautlos und wie Schiffe
die ungelöscht aus weissen Häfen treiben
ziehn Stimmen über grüne Tiefen
als ob sie nach erträumten Küsten liefen.
Und plötzlich werden Widerstände schwächer
und will ein Atemloses sich entladen
und jagen grüne Feuer über Dächer
und rütteln jähe Hände an Fassaden.
Und warten noch, bis aus dem fahlen Bangen
die ersten Tropfen in den Traufen klangen
und erste Wasserhaare nach dem Pflaster langen
und sich die Gärten öffnen und empfangen.
Dann wirst auch Du durch späte Gassen treiben
die dich durchgleiten und im Dämmer bleiben
das hinter matte Strassenlichter fällt.
Der Hall der Schritte stirbt im Innern seines Rauschens
und irgendwo erwacht die Weite eines Lauschens
das seine Bäume in den Abend hält.
Und ist nichts mehr im entzweiten
Tag von trennenden Gezeiten
achtlos an den Rand gestellt
wenn dein Gehn im zielbefreiten
Treiben durch die felderweiten
Regenraumverlorenheiten
Atem wird und Welt …