Wind im Mohn und weit im wilden Garten
als ob was noch war verwehe
und als ob er Wirbel säe
Unbenommen deine zarten
Schritte aber wenden Nähe
an mein grenzenloses Warten
Dünung rührt an die erstarrten
Molen wenn die Ufer tauen
wo ich dein Verweilen sehe
und am innern Rand die blauen
Segel zerren an den Tauen.
Über dunkelm Urvertrauen
legt sich wo ich säumend gehe
herbe Wägung an dein Schauen
und ein Licht in deine Hand …
Monde dämmern grüne Fahrten
über dem Gezeitenstrand
wahrgenommenste der Frauen
im versehrten Feldergarten
und dein Hinsehn trägt aus harten
Schalen deine muschelzarten
Fährten in den grauen Sand.
2.05
Randfiguren
Ratten nagen Randfiguren
in den Saum der langen Nacht
Ratten nagen Randfiguren
in erblasste Sonnenuhren
in den grauen Stolz der Wuren
Blicke die das Meer befuhren
tragen stumme Fracht
Kimmung unbeirrter Mauern
Ausgefranste Fensterneige
ungewisses Überdauern
Ablass, Spucke, Schattengeige
blaues Rauschen im Gezweige
Mandelaugen, Funkenritte
Regen aus der schwarzen Mitte
Von den Dächern tropfen Spuren
und die nackten Schlote schauern
Tief im Zwinkern von Auguren
blinkt ein schadenfrohes Lauern
Aus den Luken winken Huren
weisse Helle, Nebelschritte
Lachen aus der schwarzen Mitte
und am Fahrdamm die Lemuren
haben sanftes Licht entfacht
Stimmen die das Meer befuhren
tasten flüsternd durch die Nacht